Exotische Leckerbissen
Wenn ich im Restaurant sitze und an Hand der Speisekarte feststelle, daß Rebhuhn, Reh- und Hasenrücken eben wieder ihre alljährliche Auferstehung als kulinarische Mittelpunkte in den Tagesgerichten feiern, denke ich zurück an mein mit mehr als spartanischer Einfachheit ausgestattetes Speisezimmer in Neu-Guinea, und gar seltsame Bratendüfte steigen in der Erinnerung vor mir auf.
Ich sehe meinen chinesischen Koch Ah Fung in seinen weiten, glänzend schwarzen Hosen und der blauleinenen Jacke am „Herd“ stehen, wie er mit kundiger Hand den Braten wendet und seine auf einen mir unverständlichen Geschmack gedrillte Zunge vergewaltigt, indem er ihr eine europäische Richtung beizubringen versucht. Das Ergebnis seiner „internationalisierenden Bestrebungen“ wurde mir einige Stunden später als Mittagessen vorgesetzt, und dann drillte ich meinen Gaumen vice versa. Nein, so ging das nicht mehr! Ich mußte Rat schaffen, denn mein Körper ließ sich diese Prozedur einfach nicht länger gefallen, machte seinem Mißbehagen in wiederholten Magenrevolutionen Luft und verringerte sein Gewicht allmählich bis auf ioi Pfund.
Um zur völkischen Eigenart zurückzukehren, faßte ich den Entschluß, mich einer der damals aktuellen Beamtenmessen anzugliedern und sprang bei „Messe A“ ein. Hier präsidierte ein ehemaliger Hauswärter, der in seinem vielbewegten Leben auch einmal Küchenjunge auf einem Südamerika-Segler gewesen war und bei uns Stümpern eine ehrfurchtsvolle Bewunderung ob seiner gastronomischen Kennt-