Der neue Boy.
Ein großer Gelehrter hatte, als er zur Erforschung der Malaria nach Neu-Guinea kam, aus Borneo zwei junge Orang-Utangs mitgebracht und diese in dem an die Station grenzenden Urwald ausgesetzt. Die Tiere sollten sich akklimatisieren und im Laufe der Zeit die an Vierfüßlern arme Fauna von Kaiser-Wilhelmsland bereichern. Sie schienen sich jedoch nur schwer an das leblose Schweigen des gewaltigen papuanischen Busches gewöhnen zu können, denn sie hielten sich meist in nächster Nähe der Pflanzung auf. Vielleicht waren sie auf Borneo mehr mit Menschen in Berührung gekommen, doch darüber wußte man nichts Näheres.
Eines Sonntagmorgens betritt der Stationsleiter auf seinem gewohnten Rundgang das langgestreckte Arbeiterhaus. Fiffis Sippe hockte im Kreise um ein kleines Holzfeuer und schien über irgend einen wichtigen Gegenstand zu beraten. Inspizierend dringt der Administrator weiter in das tiefe Halbdunkel vor, als ihn plötzlich ein schwarzer Schatten anspringt. Erschrocken prallt er zurück, zündet ein Streichholz an und entdeckt, starr vor Staunen, an einem dicken Strick einen der Orang-Utangs.
„He, kommt mal her, was ist das hier?“
Zögernd schlürfen die Gerufenen herbei. —
,Ihr seid wohl des Teufels, was soll der Unsinn hier?“ Da drängt sich Fiffi nach vorn.
„Sieh mal, Herr, wir müssen Tag für Tag arbeiten, warum soll dieser Kerl faulenzen, im Busch herumlungern und unsere Bananen stehlen? Nein, jetzt wollen wir ihm das Arbeiten beibringen; er soll lernen das Haus fegen, Holz hacken und Reis kochen.“
„Seid Ihr verrückt? das ist doch ein stummes Tier, ein Affe, wie kann der arbeiten!“