Der Ideal-Boy.
Die Dampfpfeife des Anwerbeschiffes schrillte mit kreischendem Mißton über die Plantage.
Die Europäer fuhren aufhorchend von der Arbeit hoch, klappten die Bücher zu und eilten in freudiger Erwartung zum Strand. Denn drei volle Wochen hatte der kleine Dämpfling im Inselgewirr des Bismarck-Archipels umhergekreuzt, um Arbeiter für die Pflanzung anzuwerben.
Eben flitzte er behende durch das tief grüne Wasser des engen Elafenbeckens; mit bewundernswertem Wagemut beschrieb er einen vollendet schönen Admiralsbogen und schob sich bald darauf vorsichtig an die leise erzitternde Landungsbrücke. Stolz auf sein nautisches Meisterstück schielte der Kapitän zu der kleinen Kolonistenschar hinüber, die seine Kunst stumm bewunderte und zum Gruß die Tropenhüte schwenkte.
Der Anker schnurrte rasselnd in die Tiefe, der Laufsteg wurde heruntergeschoben; unter witzelndem Geplauder drängten die neuigkeitslüsternen Ansiedler an Bord. Oben empfing sie der behäbige Schiffsführer mit der aufmunternden Einladung: „Na, nu woll’n wir erst mal einen heben“.
Ein fröhliches Gelage hub an; alte, längst erkaltete Anekdoten wurden wieder aufgewärmt und als frische Frühlingsprodukte den schüchternen Neulingen vorgesetzt, die sich beeilten, mit fettem Lachen zu quittieren.
Man war bald in gehobenster Stimmung; im Stillen jedoch bewunderte man die Freigebigkeit des Kommandanten, denn diesen edlen Zug entdeckte man selten bei ihm.