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Englische Urteile über die deutsche Kolonisationsarbeit / hrsg. von Alfred Mansfeld; G. Hildebrand
Entstehung
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John H, Harris für eine Vergrößerung der deutschen Kolonien.

Unter den Engländern, die während des Weltkrieges die deutsche Kolonialpolitik in Grund und Boden hinein kritisiert haben, befindet sich der Missionar und Kolonialpolitiker John H. Harris, ein Mann, der den Mut hat, in einer gegen die Rückerstattupg der deutschen Kolonien an Deutschland gerichteten Broschüre (Germanys lost Colonial Empire, London 1917) die Behauptung aufzustellen, der herrschende Gesichtspunkt, bei der britischen Expansion sei in der Mehrzahl der Fälle ein aufrichtiger Wunsch gewesen, in erster Linie das Wohl der Bewohner zu suchen, über die die britische Flagge .gehißt wurde während die bösen Deutschen natürlich im Gegensatz dazu stets nur den eigenen Vorteil vor Augen gehabt hätten (S. 12/13 1. c.). Vor dem Kriegsausbruch ist John Harris keineswegs geneigt gewesen, das Kolonialproblem in ähnlicher Weise zugunsten Englands und zum Schaden Deutschlands zu simplifizieren. Man kann ihm dem Harris von vor dem Kriege vielmehr ein wirklich anerkennenswertes Bestreben nach Objektivität zuerkennen. In seinem BuchDawn in darkest Africa, Dämmerung im dunkelsten Afrika, das kurz vor Ausbruch des Weltkrieges 1914 in London erschien, befürwortet Harris sogar die Vergrößerung des deutschen Kolonialgebiets in der hier mitgeteilten Form und Begründung:

Wenn Frankreich und Belgien zusammen angeregt werden können, den ganzen oder doch einen Teil des belgischen Kongo an Deutschland abzutreten, würde eine verhältnis­mäßig kurze Route von' den oberen Stromstrecken des Kongo nach dem Meere möglich sein. Wenn man diese beiden Mächte zur Abtretung an Deutschland bringen könnte, würden sie den Frieden der Welt sichern. Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Handel nichts zu fürchten hätte, denn Deutschland heißt die Handelsführung aller Nationen will­kommen und behandelt sie gut. Den deutschen Firmen

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