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Englische Urteile über die deutsche Kolonisationsarbeit / hrsg. von Alfred Mansfeld; G. Hildebrand
Entstehung
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Hamilton über die Deutschen in China«

Die Veränderte Stellung Mr. Hamiltons zur deutschen Kolonial­politik stützte sich nicht zuletzt auch auf die Wahrnehmungen, die er in China an der deutschen Arbeit gemacht hatte. In Heft 9 desUnited Empire vom September 1912 widmete Hamilton der Pachtung Kiautschou einen AufsatzThe German Colony in China, in dessen Einleitung er schrieb*):

Wenig Aufmerksamkeit scheint im Herzen des britischen Reiches dem Fußfassen Deutschlands in China geschenkt worden zu sein und anscheinend fast gar keine in unsern großen selbständigen Kolonien. Sicher aber ist die Zukunft Chinas und die Rolle, welche Deutschland bei der Ent­wicklung von 400 Millionen der Bevölkerung der Welt spielen kann, eine Angelegenheit, welche jeden Teil des britischen Reiches aufs lebhafteste interessiert. Besonders Australien sollte an dieser Frage Anteil nehmen. Eine so alte kolonisierende Nation wir auch sind, wir haben doch noch nicht ausgelernt, besonders wenn das WortKoloni­sieren in modernem Sinne gebraucht wird. Wir können sehr viel lernen aus dem, was Deutschland ruhig und unauffällig in China tut. Die deutschen Maßnahmen zur Einführung von Ordnung, Gesundheit, System und Aufforstung sind Achtung erzwingende Faktoren, welche in beredter Weise zu dem erwachenden China von einem Lande sprechen, welches ihm eine aus der Dunkelheit auf­gestiegene neuweltliche Macht ist. China blickt nicht mehr auf Kiautschou als auf einen Dorn in seinem Fleische, sondern als auf einen gesunden Punkt, von welchem das Gesundheit bringende Beispiel westlicher Zivilisation durch das himmlische Reich strahlt."

*) Vergleiche auch Deutsch - Ostafrikanische Zeitung (Daressalam) vom 27. November 1912.

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