Louis Hamilton über deutsche Erziehung der Eingeborenen.
Unter denen, die in der Beurteilung der deutschen Kolonialmethoden nach und nach umlernten, befand sich auch der englische Kolonialpolitiker Louis Hamilton. Früher hatte er in der bereits erwähnten Monatsschrift des Royal Colonial Institute, dem „United Empire“, an unserer Kolonialpolitik nichts weniger als freundliche Kritik geübt, ja den Deutschen die Fähigkeit zu kolonisieren einfach abgesprochen. Um so beachtlicher ist, daß er sich schließlich doch zu einem günstigeren Urteil veranlaßt fand, wie es in seinem Bericht über die deutschen Kolonien im Verwaltungsjahr 1911/12 in folgenden Worten zum Ausdruck kommt („United Empire“, Heft 7, Juli 1913):
„Wo immer der Deutsche sein mag, der Schulmeister ist überall dabei; in Verbindung mit den Missionaren haben die Kolonialregierungen die Erziehung der Eingeborenen zu einer geradezu bewunderungswerten Größe entwickelt. Die Zahl der eingeborenen Schulkinder ist in schnellem Steigen und der Grund hierfür liegt vor allem in der friedlichen und harmonischen Art und Weise, mit der Verwaltung und Mission sich gegenseitig unterstützt haben. Die Verwaltungsarbeit in den Hinterlandbezirken ist durch die Hilfe der Missionare wesentlich erleichtert worden, und wir haben das angenehme Bild, daß Regierung, Mission und Schutztruppe ohne jede Friktion in der Verwaltung der Kolonien und in der Erziehung der Eingeborenen Hand in Hand arbeiten!“ f
25