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Englische Urteile über die deutsche Kolonisationsarbeit / hrsg. von Alfred Mansfeld; G. Hildebrand
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Sir Charles Eliot und Deutsch-Ostafrika.

Nicht weniger anerkennend wie Johnston hat sich Sir Charles Eliot in seinem Buche »The East Africa Protectorate, London 1901, über die deutsche Kolonialtätigkeit in Ostafrika geäußert. Eliot hat 1901 bis 1904 als Kommissar Britisch-Ostafrika verwaltet, und muß daher als besonders beachtenswerter, sachkundiger Beurteiler gelten.

Ich bestätige mit Vergnügen den herzlichen Geist des Zu­sammenwirkens, schreibt er zunächst S. 185 seines Buches,den die deutschen Behörden jederzeit in der Behandlung von Fragen bewiesen haben, die die beiden Protektorate angingen. Bemerkens­wert ist auch das Zugeständnis über den zum Teil ungünstigen Charakter der Eingeborenen in Deutsch-Ostafrika, der S. 252 in den Worten liegt:Vielleicht sind die Eingeborenen für die Koloni­sation ein größeres Hindernis als in unserem Teile. Heute sind an etwaigen Schwierigkeiten mit den Eingeborenen bekanntlich immer nur die Deutschen schuld.

Im Verlauf einer längeren Schilderung der natürlichen und ethnographischen Verhältnisse sowie der Verwaltungseinteilung Deutsch-Ostafrikas gelangt Eliot zu folgenden Vergleichen zwischen der deutschen und der britischen Kolonialpolitik:

Der Unterschied in der Verwaltung von Deutsch- und Britisch-Ostafrika besteht namentlich in der Tatsache, daß, während wir unsere Zeit und unsere Aufmerksamkeit vor allem dem Bau der Uganda-Eisenbahn widmeten und im übrigen äußerste Sparsamkeit und Gleichgültigkeit an den Tag legten, die Deutschen im Eisenbahnbau nur wenig getan haben, sich dagegen der planmäßigen Entwicklung ihrer Kolonie mit jener systematischen Gründlichkeit ge­widmet haben, die ihre Rasse kennzeichnet, und mit der Verschwendung, die aus der Entschlossenheit herrührt, um

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