Harry Johnston über Deutschlands Anteil an der Erforschung Afrikas.
Einer der besten englischen Kenner Afrikas und der Geschichte seiner Erforschung und Kolonisation ist Sir Harry H. Johnston, der unzählige Reisen in den verschiedensten Teilen des schwarzen Kontinents gemacht und als britischer Beamter (Konsul, Bevollmächtigter, Gouverneur) in Westafrika, Zentralafrika und Ostafrika lange Jahre an hervorragender Stelle die britischen Interessen vertreten hat. Dieser Mann kann nicht umhin, den bedeutenden Anteil deutscher Missionare und Forscher an der Entdeckung und Erschließung der früher unbekannten Gebiete Afrikas rühmend hervorzuheben.
So urteilt er in seiner Geschichte der Kolonisation Afrikas (1899, deutsche Übersetzung 1903, S. 182/3) über Heinrich Barth: „Seine Reise war ergiebiger an zuverlässigen Nachrichten als die der meisten großen Afrika forscher, sie wurde wohl nur übertroffen von Stanleys Reisen und vielleicht von denen Junkers, Schweinfurths und Emin Paschas . . . Heinrich Barth steht in der ersten Reihe der ganz großen Afrikaforscher, zu denen wohl . . , Schweinfurth, Nachtigall, Rohlfs, Junker .... zu zählen sind, Männer, welche nicht nur große geographische Entdeckungen machten, sondern auch unsere wissenschaftlichen Kenntnisse nach vielen Richtungen hin bereicherten . . . .“
Den Missionaren Krapff und Rebmann zollt Johnston (S. 183) volle Anerkennung; ebenso werden die Leistungen von Gerhard Rohlfs und Nachtigall (S, 188/9), Schweinfurth (190/1), Emin Pascha und Wilhelm Junker (194/95) und anderer deutscher Pioniere der Afrikaforschung von ihm besonders hervorgehoben. In der 2. Auflage des Werkes (Cambridge 1913) wird die Darstellung noch beträchtlich erweitert. Es ist an dieser Stelle gar nicht möglich, alle die deutschen Namen aufzuzählen, die Johnston in ihr hervorhebt!
9