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Englische Urteile über die deutsche Kolonisationsarbeit / hrsg. von Alfred Mansfeld; G. Hildebrand
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Ein Kolonialengländer aus der Südsee.

Professor Macmillan Brown, der 21 Jahre Lehrer an der Universität Canterbury auf Neuseeland war, hat, als er in Pension ging, eine Reise durch die Südsee gemacht und dabei auch ethno­graphische Studien in den deutschen Südseekolonien getrieben. In einer Rede, die er in England hielt, sagte er über die deutsche Verwaltung auf den Südseeinseln (vergl.Daily Telegraph vom 27 . 8 . 1913 ):

Die Deutschen behandeln die Eingeborenen in den Karolinen- und Marschall-Inseln sehr gut; ich habe die Methode des dortigen Bezirksamtmanns Kersting genau beobachtet; er hat große Sympathien für die Eingeborenen und steht in einem engen Konnex mit ihnen, er tut alles, um sie gesund und glücklich zu machen und, ich kann mir keinen besseren Beamten denken als ihn.

Dies Urteil ist ein knappes Jahr vor dem Beginn des Welt­krieges gefällt worden. Damals hielt es Brown sogar für richtig, die deutsche Verwaltung in einen vorteilhaften Gegensatz zur spanischen zu stellen, von der er in seiner Rede behauptete, daß siedie Eingeborenen tatsächlich ausgerottet habe. Ein Jahr später war es ein Dogma aller Kolonialengländer der Südsee geworden, daß die Deutschen nie wieder als Herren ihren Fuß auf eine der von ihnen bis dahin so ausgezeichnet verwalteten Inseln setzen dürften!

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