15. Lieft. Deutsche Unternehmungen in öouduras und Salvador.
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unsere Landsleute, aufgefordert zu werden brauchen, so geben sie diesen Ländern der Gelegenheiten mehr, sich im tropischen Amerika auf unsere Rosten nur immer fester einzunisten.
Wir kommen nun im einzelnen zu den in diesen mittelameri- kanischen Staaten lebenden Deutschen.
In Honduras ist es erst in letzter Zeit den wenigen deutschen Handelshäusern mehr und mehr gelungen, sich gegenüber dein amerikanischen und englischen Import geltend zu machen. Es giebt in: Lande sechs deutsche Handelshäuser, zwei größere und vier kleinere. Alle betreiben ein allgemeines Warengeschäft, vier von ihnen befassen sich auch mit Export. In der Hauptstadt Tegucigalpa wohnen nur sechs, in Amapala (Raffeepflanzung) neun, in Sän H>edroSula sechs deutsche Raufleute. Von diesen sind sechs selbständig, die übrigen Angestellte. Da sich Honduras wegen seiner Anwegsamkeit und seiner sehr gebirgigen Beschaffenheit wenig zum j)lantagenbau eignet, so sind überhaupt Ausländer noch wenig auf das Land aufmerksam geworden. Es gibt einige deutsche Raffee- pflanzungen, darunter eine größere in Amapala mit ca. ^000 Ztr. jährlichem Ertrag. Von den vielen Minengesells chaften, die sich vor Jahren im Lande niederließen, besteht heute nur noch eine amerikanische von Bedeutung mit 800 Arbeitern und ca. zwei Millionen Ertrag an Gold und Silber. Deutsche sind im Minenbesitz nicht beteiligt. Honduras ist nach jeder Richtung hin das unentwickeltste Land Mittelamerikas. Eine Einzeleinwanderung dahin kann deswegen nicht empfohlen werden. Industrie gibt es gar keine. Die Schulen sind so schlecht, daß sogar die besseren Einheimischen ihre Rinder nach den „Hochschulen", die zum Teil recht gut sind, in die benachbarten Staaten Salvador und Guatemala schicken.
In Salvador gibt es keine deutschen Geschäfte größeren Stils, nur vier mittelgroße Firmen, eines für Import und Export, zwei für Eisenwarenimport, eines für Raffeexport. Zu den 8 Teilhabern an diesen Häusern kommen einige, die sich mit Nicht- deutschen zu einer Firma assoziiert haben, ferner 5 Bankbeamte in hervorragender Stellung, 7 kleine deutsche Raufleute und ungefähr 20 Angestellte. Trotzdem kommt der deutsche Handel nach der kleinen Republik der englischen und Nordamerikanischen Wareneinfuhr ungefähr gleich. Denn nordamerikanifch-jüdische und elsässisch-französische Häuser beziehen viele Waren aus Deutschland. Der Raffee-Export nach Deutschland steht hier wie in Guatemala und Vicaragua an erster Stelle. Außerdem sind eine große Raffeepflanz- ung mit 5000 Ztr. und eine Zuckerpflanzung mit s 0,000 Ztr. Ernte und fünf kleinere wirtschaftliche Betriebe in deutschen Händen. Eine deutsche Beteiligung an dein sehr unbeträchtlichen Minenbetrieb findet nicht statt. In der H a u p t st a d t Sän Salvador leben gegen 35, in Santa Ana, das mit dem Hafen Acajutla durch eine Eisenbahn verbunden ist, etwa H5 Deutsche.
In Nicaragua ist die Ansiedlung Deutscher seit Anfang dieses Jahrhunderts nachweisbar. Ihre Zahl beträgt heute etwa