k- 15. ^eft. Das Prinzip politischer Neutralität bei den Ueberseedeutschen. H f
die oft wie in Tostarica sumpsreiche Niederungen und sanitär vollständig vernachlässigte Städte ausweisen, das Alima sehr sieber- reich und sür Gesundheit und Leben der Europäer sehr gefährlich. Nur diese Gegenden hat daher der Europäer zu meiden.
Fast alles Land ist auch hier an baufähig, oft aber Z, nicht einmal da angebaut, wo Regen oder natürliche Bewässerung
bereits alles Nötige zur Erzeugung reicher Ernten vorbereitet haben. Durchweg ist der Aassee das meist gebaute, am prächtigsten in dem schweren, oft lehmigen Boden gedeihende Ausfuhrprodukt, oder ist, wie in Nicaragua und Salvador daran, es zu werden. Ueberall gibt es aber auch Landstriche, wo Aakao, Indigo, Vanille, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle und Tabak, dazu alle deutschen Getreidearten gedeihen. Der Einheimische baut außerdem die Hauptvolks- nahrungsmittel Mais und Frisoles (Bohnen) oder hat aus den herrlichen Savannen riesige Viehherden (in Nicaragua bis s 5,000 Stück in einer Heerde).
Nicht minder reich ist auch das Innere der Erde. In sämtlichen Staaten finden sich Silber und Gold (letzteres besonders in E o st a- rica und Nicaragu a), ferner Aupfer, Eisen, Blei, Zink, Platin, Antimon. Salvador kann seinen Bedarf an S t e i n k o h l e n s e l b sl decken, die auch in Nicaragua und Honduras gefunden werden. Der fast gänzliche Mangel an Verkehrswegen ist auch hier die Ursache, daß diese reichen Schätze ungehoben bleiben. Die Entwicklung der Verkehrswege schreitet deshalb so langsam voran, weil die Regieren- ^ den selbst, meist unfähige, habsüchtige und indolente Leute nichts dafür
zu thun Lust haben, während ausländisches Aapital wegen dieser selben Unzuverlässigkeit der Regierungen scheu zurücksteht. Nur da, wo einzelne Großmächte in der Lage sind, durch ihre vorwiegenden Interessen und die Macht ihrer Flotten einen Druck auszuüben, wie das England in Tostarica, Deutschland in Guatemala und Nordamerika in Nicaragua und Honduras wiederholt gethan haben, wird das Aapital des betreffenden Landes mutiger und tritt schließlich größeren Unternehmungen näher. Frhr.v. Marschall hat allerdings, als die Frage der Mahrung deutscher Interessen in Mittelamerika von sDrosessor Hasse zum Gegenstand einer Interpellation im deutschen Reichstage gemacht wurde, am (H. Januar (8Z5 gesagt : ein Deutscher dürse sich nicht in die Kartei- kämpfe des Landes mischen, wenn er nicht seinen amtlichen Anspruch aus Hilfe seitens des Rei ches verwirken wolle, eine Aeußerung, die vom Reichstag mit lautem Sehr gut! und Bravo! begrüßt wurde. Lin solches Prinzip, von dem der po- ^ litisch geriebenere Engländer und Amerikaner nie hat etwas wissen
wollen, dürfte nur da einen Schein von Recht haben, wo der einzelne deutsche Geschäftsmann aus sich angewiesen, dem fremden Staatsbetriebe doch ohnmächtig gegenüber stehen würde. Selbst in diesem Falle wäre noch immer fraglich, ob ein prinzipielles Versagen des Schutzes bei politischer jDarteinahme, zu der der einzelne oft einfach