15. Heft. Deutsche Handels- und Iiiduslrieunternebiuungen iu Guatcm.
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wesentlich verknüpft ist. Etwa die Hälfte dieses Hauptproduktes Guatemalas überhaupt, des Kaffees (Ausfuhr (885 5H2 Millionen Dollar) geht nach Deutschland. Sowohl im Import, wie im Kommissionshandel marschieren Deutsche an erster Stelle. In . Guatemala arbeiten (2 deutsche sich mit Kaffeeexport befassende Handels-
A Häuser, von denen (0 gleichzeitig deutsche Industrieprodukte importieren,
während 2 neben dein Export noch Bank- und Kommissionsgeschäfte besorgen, 2 von den erstgenannten sogar daneben noch Export und Import. Stahlwaren aus Solingen, Manufakturwaren aus Kreseld und Sachsen, Drogen und (Chemikalien aus Baden, Berlin, der Provinz Sachsen, Spielwaren aus Thüringen, Bier aus München, Luxusartikel aus Berlin werden hier mit der ausdrücklichen Reklame: imprortacio clirectamevte cke ^.lernama von deutschen Kommis verkauft und wandern wie überall im spanischen Amerika mit dem deutschen Fabrikstempel versehen bis in die entlegensten Hütten der Indianer. Der Bewohner Guatemalas bezahlt so gewissermassen direkt den deutschen Arbeiter für seiner Hände Arbeit.
Im ganzen giebt es in Guatemala ca. 50 deutsche Handelshäuser, die noch (8 Filialen unterhalten und zusammen mit einem mobilen Kapital von 25 Millionen Mark arbeiten. Ein Teil ihres Handelsverkehrs fällt dabei auch aus England, Frankreich und die Bereinigten Staaten, 2/3 jedoch auf Deutschland. (6 Häuser handeln zu 2/4 mit Deutschland, (( zu 2/3, (5 zur Hälfte.) Deutsche ^ Kaufleute haben außerdem inländischen Farmern, und Kaufleuten,
oft der Not gehorchend, nicht dein eigenen Trieb, ca. HO Millionen Mark Kredite gewährt!
Entsprechend ihrer Bedeutung in Landwirtschaft und Handel sind die Deutschen auch bei der eben erwachenden Industrie bereits stark beteiligt. Auf dem Rio Grande, der Guatemala quer durchstießt und östlich in die Hondurasbai mündet, arbeitet in Zusammenhang mit Eisenbahnunternehmungen die Tompama de * Agencias del Norte y Ferrocarril Verapaz mit einem Aktienkapital
von bisher (H2 Millionen Mark, wovon nur der sechste Teil nicht in deutschen Händen ist. Die Bahn soll in H>uerto Barrios enden. Der deutsche Kommandant Iacobsen schildert die Stadt als einen Komplex trauriger Hütten. An die künftige Bedeutung des im deutschen Interesse wünschenswerten Eisenbahnbaues erinnern nur der Bahnhof, eine Landungsbrücke und ein Hotel. Das Unternehmen, an dein auch noch eine deutsche Hypothek von ( Million Mark beteiligt ist, bringt bisher ca. 8 Prozent Gewinn. Deutsche Kapitalisten, die in der Heimat ansäßig sind, meist Hamburger, sind auch bei der Eisen- ^ bahn nach dem stillen Gzean: Tompama Anonima del Ferrocarril
de Gcos (Kapital B/2 Millionen H>esos) mit ca. (00000 Mark beteiligt. Am bedeutendsten ist jedoch die Anlage deutschen Kapitals bei den großen elektrischen Unternehmungen der Firma Siemens und Halske in der Hauptstadt, die ihr das elektrische Licht und vielen Betrieben die Kraft liesern. Bon den ZH2 Millionen Mark Kapital