Die Kämpfe der Klerikalen und Liberalen in Mittelamerika. ;s. k)eft.
Aarallelismus in ihrer Geschichte gewaltet, dein besonders der führende Staat Guatemala den Stempel aufdrückte. Seit (8Z9 hatte in Guatemala der brutale und religiös-fanatische General Tarrera die Obergewalt. Er war ein mit wenig Indianerblut gemischter Abkömmling der herrschenden reichen spanischen Familien, die in der Weise des Mutterlandes in: Fahrwasser des Feudalismus und Rlerikalismus segelten. Gestützt vor allem auf den katholischen Alerus bekämpfte Tarrera als Obergeneral die liberalen Föderalisten, die von Honduras und Salvador aus das Land unsicher machten und gegen ihn aufhetzten. Nach einem entscheidenden Siege über die vereinigten Heere beider Länder (bei La Arada nahe Thiquimula, (85 s) hatte er Ruhe. Erst zum Präsidenten, bald aber zum Diktator aus Lebenszeit mit dem Rechte ernannt, seinen Nachfolger selbst zu bestimmen, widmete der thatsächliche Beherrscher nicht nur Guatemalas, sondern ganz Mittelamerikas seine Thätigkeit der Besserung der Finanzen und der Förderung der materiellen Wohlfahrt. Noch mehr freilich that er für die Interessen des Alerus, dessen Herrschaft er nicht nur in Guatemala, sondern auch in den benachbarten Staaten fest begründete. Nur in dem kleinen Salvador regte sich eine Zeit lang erfolgreich die liberale Opposition. Der dortige „Aräsident" Bärrios schleuderte in der Aresse und durch Aamphlete dem allmächtigen Aräsidenten des Nachbarlandes die schwersten Lhrenkränkungen an den Aopf, die Tarrera natürlich nicht unerwidert ließ. Endlich griffen beide zu den Waffen; Barrios siegte zuerst, wurde aber bald in Sän Salvador eingeschlossen und wußte zu entweichten, worauf die Stadt sich Tarrera übergab. Seitdem konnte dieser nicht nur hier, sondern auch in Nicaragua und Honduras fortgesetzt ihm ergebene klerikale „Aräsidenten" einsetzen. 20 Jahre lang blühte somit in Zentralamerika der Weizen der Jesuiten.
Nach dem TodeTarreras (865 bis (87( bildeten sich jedoch infolge verschiedener Aufstände der Liberalen, ähnlich wie gleichzeitig im benachbarten Mexiko, die Verhältnisse allmählich um. Eine Revolution (87( begründete auch hier in Mittelainerika die Herrschaft der Liberalen. Nun wurden die Jesuiten verbannt, sämtliche Alöster ein für allemal aufgehoben, ja das Airchenvermägen eingezogen, Religionsfreiheit verkündet und der renitente Trzbischof von Guatemala verbannt. Die liberale Regierung hat seitdem mit gewissem Erfolg in sämtlichen Republiken manches für Hebung der Volksbildung, Eröffnung neuer Verkehrswege und Förderung andrer kultureller Unternehmungen gewirkt. Natürlich hat sie so wenig wie die klerikale Aartei Beamtenkorruption, revolutionären Geist, Herrschsucht und Trägheit, die dein Romanen der neuen Welt im Blute liegen, zu bannen vermocht. Trotz der Herrschaft der Liberalen geht doch der Einfluß des Alerus hier in Mittelamerika noch weiter, als im übrigen spanischen Amerika. Durch seine Beherrschung der Indianer übt er nach unten, durch die der Frauen nach oben eine Macht aus, vor der sich auch die Regierungen ducken. In Guatemala gibt das unter