Druckschrift 
Die deutschen Schutzgebiete und ihr wirtschaftlicher Wert : Abriß der deutschen Kolonialgeschichte, Beschreibung der deutschen Kolonien und Untersuchung ihrer wirtschaftlichen Bedeutung / von A. Seidel
Entstehung
Seite
54
Einzelbild herunterladen
 

54

Togo.

4. Togo.

Der Strand der flachen Küstenregion ist durch die hier besonders starke und gefährliche Brandung (Calema genannt) aus angetriebenem hellfarbigen Sande aufge­baut worden. Eigentliche Häfen fehlen, auch der Haupt­ort Lome besitzt nur eine ungeschützte Reede; zur Er­leichterung der Landung ist hier neuerdings der Bau einer Landungsbrücke ausgeführt worden. An den 50 bis 200 Schrittbreiten Sandstrcifen der Küste schließt sich ein etwas höherer, mit unentwirrbarem Dorn­buschdickicht und einzelnen Kokospalmen bestandener ^ bis 1*/, Irin breiter Damm an, der aus salzdurch- tränktem Sandboden besteht und von schmalen Neger­pfaden durchschnitten wird.

Ein langgestreckter, schmaler (2001000 in) Küsten- see (oder besser ein Haff, als dessen Nehrung der Küstenstreifen anzusehen ist), der sich an zwei Stellen zum Togo- und zum Wo-See verbreitert, von salzhaltigem Grundwasser und den spärlichen Wassermengen des Sio und Haho gespeist und durch massenhafte Zufuhr von feinen Trümmermassen gelbgrau gefärbt wird, trennt den Küstenstreifen vom eigentlichen Festland. Hinter der Lagune dehnt sich nach dem Landesinnern allmählich sanft wellenförmig ansteigend eine endlose Savanne aus, deren Südrand sich gegen die Lagune in einer Höhe von 515 m steil absetzt und deren roter Laterit- oder grauer Tongrund von einer starken Schicht schwarzer, frucht­barer Humuserde bedeckt ist. Sie wird von mehreren Reihen steil aufragender Berge in der Richtung von Südost nach Nordwest durchzogen und im Norden durch das steil abfallende, im Mittel etwa 800 m hohe, in südwest-nordöstlicher Richtung verlaufende, etwa 100 Km