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Bd. 4 (1851)
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Denkwürdigkeiten.

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blaue und rothe Corallen, Agatsteine und scharfe Kieselsteine gefunden und der Stadtbibliothek übergeben.

1648. Es war am Neujahrstage ein Sturm, daß nie­mand wegen der herabfallenden Ziegel und Pfannen sicher auf der Straße gehen konnte. Eines Handkerners Sohn Joh. Schmidt, der viel gestohlen, wurde seiner Minderjährigkeit we­gen zu lebenslänglicher Gefängnißstrafe verurthcilt.

1649. Schwedische Einquartierung um die Stadt her, kostete die Gohen ausgeschlossen, über 40,000 Thlr.

1650. Der Nathsherr unv zugleich reiche Handelsherr in Set. Martini-Kirchspiel v. Aschen ließ auf seine Kosten einen neuen Lectcr in der Kirche desselben auf der Nordseite bauen und ihn mit seinem und seiner Frau Wappen versehen, auch der Inschrift:

Herr: diesen Lsu icli opkie dir, Der Heeren dein Iisl's Aöben mir. Die Leiche eines Diebes und Selbstmörders wurde vom Osterthor auf dem Schinderkarren nach dem Stakenberge bei Walle gebracht.

1651. Hochwasser drang beim Stephansthor aus der We­ser in den Stadtgraben und bei dem Rosenkranz vor dem Do- vcnthor wieder durch das Grabcnufer hin in das Vlockland und das Wallerfeld. Ein theures Jahr. Die Last Rocken kostete 115130 Thlr., Gerste 70 und Hafer 40 Thlr. Die kö­niglich schwedischen Räthe wünschten Wegschaffung des Wacht- hauscs vor dem kleinen Domshofe.

1652. Ein Dieb Joh. Nogge vom Horn, welche einen Ochsen von der Weide gestohlen, wurde am Pranger gegeißelt und aus derStadt verwiesen und als er wiederkehrte enthauptet.

1653. Die amtsfähigcn Frcischlächtcr wurden in das Knochcnhaueramt aufgenommen. Es wurden zuerst 12 Gr. Stücke oder Kopfstücke gemünzt.

1654. Der Rath ließ das erzbischöfliche Palatium in Besitz nehmen, was ihm der schwedische Rath Salvius zu 50,000 Thlr. hatte verkaufen wollen.