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Zehnter Zeitraum.
1800 bis i83o.
Scheitelpunkt der Tonkunst. — Ausdehnung in die Breite — Conservatorien, Singakademien, Oratorien; höchste Instrumentalfertigkeit ; Volkskonzerte. Ueberladung in Modulationen und Verzierungen. Beethoven, Rossini; M. v. W~ 2- ber, Hummel, Onslow, Auber.
Ludwig van BEETHOVEN, g. 1770 in Bonn (nach dem Kirchenbuche — nicht 72). Sein Vater war T.-Sänger am Hofe des Churf. von Cöln — Maximilian. Er war nicht so glücklich, wie Haydn und Mozart, von einem freundl. Vater erzogen zu werden. Dieser fing zwar auch im 5tenJ. mit ihm M.-Unterricht an, sperrte aber das Kind in eine Kammer, bis es die Aufgabe konnte. Ein harter Zwang hielt ihn einsiedlerisch — er kam selten zu Gespielen seines Alters; daher blieb er unschuldig, aber ungesellig, ehrlich, aber störrig. Seine mildere Mutter steckte ihm heimlich Alles zu, und als der Vater nicht mehr lebte, und er sich schon als V. - und Pf.-Spieler ungewöhnlich auszeichnete, behandelte sie ihn stets mit nachgiebiger Liebe und zuvorkommender Güte — so dass sie Alles für ihn besorgte und that, und er selbst dadurch keine Weltkunde bekam. Er widmete schon im utenJ. seines Alters 6 gestochene Sonaten dem Churfürsten. Sie sind in der damaligen Form, mit etwas Anklang von Mozart's früheren W. Im 16. J. war er Hoforganist. Ohne Arges zu denken, liess er sich von den Hofmusikern bereden, einen stolzen ital. Hofsän-