Teil eines Werkes 
Theil 2 (1830) Übersicht einer Chronologie der Tonkunst mit Andeutungen allgemeiner Civilisation und Kultur-Entwickelung / von Dr. Wilhelm Christian Müller, Lehrer an der Hauptschule in Bremen
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Erhebung der Tonkunst durch Erfindung der Noten, des Taktes, des Klavikords, wie des mehr ausgebildeten diaphonischen Gesanges und Confrapunktes. Die Musik wird mit dem Christentimme und der Poesie in Nieder­deutschland einheimisch. Guido, Franca, Ockenheim } Josquin.

GUIDO v. Arczzo (Aretinus), g. 1000? stammte aus der Familie Maecens, der auch in Arezzo geb. war; war Abt in einem Camaldulensisclien Kloster; K. der Noten, des Hexacliords und Verbesse­re!- des Monochords und Clavicordiums. Er setzte statt der Buchstaben, die nach der Strophen­folge eines lat. Liedes mit den Sylben: ut, re, mi, fa, sol, la benannten Stufen auf vier über einander gezogene Linien, um sinnbildlich das Steigen der Töne anzudeuten. Eine vom Hrn. v. Murr j 799 aufgefundene Manus Guidonis, welche Gerber in s. Lex. im Kupferstiche mitgetheilt hat, bestätigt die Meinung, dass Guido diese zur Erleichterung des Unterrichts gebraucht habe *). Der P. Bene­dict VIII. liess ihn 1022 nach Rom kommen, um sich sein System erklären zu lassen. Der Erzb. Hermann rief ihn nach Bremen, um die

) Die Hand hat Anlony, Prof. in München, in s. archaol. liturg. Lehrbuche des Gregor. Kirchenges. i8ag schon mit­getheilt. Hr. Fink behauptet, dass sie schon die allen Chi­nesen gehabt haben. S. Erich Encyklop.