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Dr. Juris in Berlin, last. Nachr. von akad. Würden in der M. u. mus. Akad. u. Gesellsch. 1752.)
Sechster Zeitraum.
Von 1600—1700.
Protestantische Kirchenmusik, schönste Choräle; die wahre Oper; bestimmter Takt; Bolognesi- sche Schule; Schütz, Allegri, Lully, Tlieile; Verbesserung der Instrumente , der Flöte, Violine; Erfindung der Klarinette.
Wie sich Wissenschaften und Künste in dieser Periode nur langsam, erhoben, und in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts in Deutschi, durch den unseligen dreissigjährigen Krieg aufgehalten, sogar rückgängig sich zeigten, so erhob sich und sank auch die Tonkunst. In jenen schrecklichen Zeiten verging den Deutschen die Lust zu singen und zu tanzen (s. 1. Th. p. 196). Nur zu Gott konnte man in diesen betrübten Zeiten seine Zuflucht nehmen. Darum finden wir in dieser Zeit fast nichts ausgebildet, als den Choral. Hierin spricht sich auch eine Innigkeit und Wahrheit in Texten und Melodien aus ■—• die wieder zu Herzen geht. Daher treten in Deutschland die Canto- ren und Organisten vorzüglich heraus. Kein Musikus galt höher, als ein berühmter Orgelspieler. Dieses bestätigt die hier folgende Uebersicht der ausgezeichneten Musiker. Die mehresten sind Wäl- sche; erst gegen das Ende des Jahrhunderts drängen sich wieder Deutsche hervor.
Corosa hat zuerst Taktstriche (i48i); sie werden gebräuchlich 1600.