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Ueber das Verhältniß der freien Hansestädte zum Handel Deutschlands / von einem Bremer Bürger
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Würde der deutsche Handel und das deutsche Ge­werbe gebessert ftpn, wenn die freien Städte nicht unabhängig wären, sondern irgend einer großen deutschen Macht gehörten? ^

Wir wollen den Fall annehmcn, ein gewaltsames Zer- theilen und Zcrrcissen Deutschlands in Massen, ohne Rück­sicht auf Recht, Eigenthum und innigst verwachsenes Einsseyn der einzelnen Staaten, könnte dennoch nach dem Willen der Neuerer, die so gern im Rath der Herrscher sitzen möchten, Statt finden: so entsteht die Frage, ob cs für die deutschen Gewerbe besser sey, wenn die freien Städte keine souveränen Staaten wären.

Durch das Vorhergegangene ist diese Frage zum Theil schon klar geworden. Diese Frage ist auch schon oft bei frühem Versuchen von Seiten Frankreichs beleuchtet und gründlich widerlegt worden. Aber was kümmern sich arbcitscheue Ge­nies, die alle Weisheit aus sich selbst zu haben, und des Erforschens der Wahrheit, oder auch nur dessen was Andere vor ihnen gesagt, überhobcn zu seyn glauben, um Bücher, da solch Studium nur das Büchermachcn erschwert!

Liegt denn die Geschichte der kurzen Vergangenheit eines Menschenlebens so weit hinter dem Gcdächtniß jener An- feinder der Hanseaten, daß sie nicht wissen sollten, daß Deutschland leider nicht immer ein Interesse hat? Ist eS vergessen, wie lange Lstreich und Preußen Feinde waren?