Von Nkongsamba nach Bamum
Am 28. November 1911 brachen wir mit 100 Trägern von Nkongsamba auf. Im Sattel zwischen Nlonako und Manenguba führt der Weg bis zur Station Bare über flaches Terrain mit vielen, wenig eingeschnittenen Tälern. Die Abhänge sind bewaldet, auf den Rücken gedeiht Gras, und die Eingeborenen haben viele Farmen angelegt. Die Siedlungen haben noch ganz die Form der Waldlanddörfer; die rechteckigen Langhäuser aus Palmblättern sind sauber gehalten.
Die Station Bare macht einen freundlichen Eindruck inmitten der netten Soldatonhäuser und der gut gehaltenen Felder. Mais und Süßkartoffel werden hier oben viel gepflanzt, im Stationsgarten gedeihen Rosen, Erdbeeren und Gemüse.
Gleich hinter Bare beginnt ein ganz anderes Landschaftsbild. Die vielen flachen Täler mit den dazwischen liegenden kleinen Buckeln hören auf. Weite, tischgleiche Flächen treten an ihre Stelle, von steilwandigen, engen Schluchten unterbrochen. Wald, Ölpalmen und Eingeborenenfarmen bleiben zurück. Die reine Savanne beginnt, von 5—6 m hohem Elefantengras gebildet. Kein Baum gedeiht auf dem Rücken. Der jungvulkanische, noch wenig tief verwitterte Boden läßt nur Graswuchs zu. Um so üppigeres Leben gedeiht in den engen Tälern. Einen schrofferen Wechsel von zwei so verschiedenen Landschaften kann man sich gar nicht denken. In glühender Mittagshitze wandern wir über die flachen Rücken. Die Sonne scheint senkrecht vom Himmel, und der Schweiß tropft von allen Gliedern. Links und rechts vom trocknen, lateritroten Wege verhindern 5 bis 6 m hohe Gräser jeden Ausblick. Der Himmel ist klar und wolkenlos. Kein Tier zeigt sich und keines Vogels Stimme erschallt. Der Weg senkt sich und führt uns in eine ganz .andere Welt. Plötzlich umgibt uns üppiger, tropischer Wald. Die eintönigen Gräser sind verschwunden. Hochstrebende Bäume, von Lianen umrankt, und niederes Gebüsch bilden links und rechts vom Weg ein undurchdringliches GeAvirr. Ein klarer Bach gleitet unter dem Gehäuse von Blättern und Zweigen mit lebhaftem Geplätscher dahin. Die dichte Vegetation läßt nur an wenigen Stellen den Himmel durchblicken. Die vorhin so lästige Hitze ist verschwunden und angenehme Kühle umgibt uns. Vogelstimmen erschallen, und auch der Mensch atmet wieder auf. Nach drei Minuten haben wir die Schlucht passiert, und von neuem führt uns der Weg hinauf in die freiere, heißere und eintönigere Savanne.
In den ersten Tagen hatten wir ziemlich viel Schwierigkeiten mit unseren Trägern. Die Station Bare ist in Folge des enorm gesteigerten Bahnverkehrs durch Trägergestellung sehr in Anspruch genommen. So wird alles, was nur irgend