Druckschrift 
Die Spanier in Nordamerika von 1513 - 1824 / von Ernst Daenell
Seite
218
Einzelbild herunterladen
 

12. Kapitel.

Der Ausgang der spanischen Kolonialherrschaft in Nordamerika.

Der oft zitierten Prophezeiung des französischen Ministers Vergennes aus dem Jahre 1763 von der künf­tigen Freiheit der englischen Kolonien tritt an die Seite die Voraussage des spanischen Staatsmannes Aranda von 1783 über das Wachstum der Vereinigten Staaten. Sie würden, meinte er, rasch nur dem Gesetz ihrer eigenen Vergrößerung folgen, Bauern und Handwerker aller Na­tionen anziehen und in wenigen Jahren zu einer schweren Bedrohung Frankreichs und besonders Spaniens werden, falls nicht schon vorher eine Revolution, größer und ver­derblicher als jene nordamerikanische, im spanischen Amerika ausbreche 1 ). Es ist diese Befürchtung, die ihn 1786 an Floridabianca eine Idee skizzieren läßt, die von

x ) Zit. bei L. Houck, Hist. of Missouri 1. S. 303 Anra. 13. Was Zimmermann, Kolonialpolitik Spaniens, S. 363, als Vorschlag Arandas von 1783 für eine Neuorganisierung und Umgestaltung der Stellung der Kolonien gibt, ist bereits von Baumgarten, Ge­schichte Spaniens 1, S. 84 Anm. zurückgewiesen erstens als von Aranda, zweitens als 1783 verfaßt. Übrigens wäre Zimmermanns anerkennendes Urteil über den Vorschlag abzulehnen, er übersieht die enormen Schwierigkeiten, die seiner Durchführung entgegen­gestanden hätten.