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Die Spanier in Nordamerika von 1513 - 1824 / von Ernst Daenell
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9. Kapitel.

Veränderungen und Fortschritte bis zur Revolution der englischen Kolonien.

Am Ende des 17. Jahrhunderts hatte es geschienen, als wenn Spanien ein zusammenbrechender Staat, die Spanier ein sterbendes Volk seien. Auf allen Gebieten war der Rückgang der Staats- und Volkskräfte, der schon seit dem späteren 16. Jahrhundert begonnen hatte, bei­spiellos geworden; im politischen Können der Regenten wie in der Zahl des Volkes, in den Leistungen künstleri­scher Kultur, in denen Spanien noch im 17. Jahrhundert bis über dessen Mitte hinaus geglänzt hatte, wie in allen Zweigen wirtschaftlicher Tätigkeit, im allgemeinen Wohl­stand aller Schichten wie in der Steuerkraft, in der Kriegs­lust und der Tüchtigkeit des Kriegers, worin die Nation ihren Namen furchtbar gemacht hatte auf den Schlacht­feldern Europas, wie in seemännischer Betätigung, wo­durch die Bewohner der Nordprovinzen sich einst den Ruf vorzüglicher Seeleute verdient hatten, ja selbst in dem Empfinden der Schimpflichkeit solchen Existierens. Und der Niedergang im Innern war den fremden Mächten so wohlbekannt, wie er nach außenhin durch den Rückgang der Macht und Leistungsfähigkeit deutlich ward. Vor den spanischen Küsten trieben die Barbaresken zügellos ihr Piratenunwesen, in Westindien die Flibustier. Frank­reich begann sich bereits daran zu gewöhnen, die spani-