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Die Spanier in Nordamerika von 1513 - 1824 / von Ernst Daenell
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2. Kapitel.

Die grofsen EnttfeckungszUge nach Nordamerika.

Cortes hatte in seinen Unternehmungen in manchen Richtungen Genialität und in allen außerordentliche Tüch­tigkeit und Umsicht bewiesen. Er war überdies einer von den nicht zahlreichen Conquistadoren von guter Herkunft, angesehener sozialer Stellung und gelehrter Bildung. Be­greiflich, daß die Regierung ihn gegen die Anklagen des Velasquez und seiner andern Gegner in Schutz nahm und seine usurpierte Gewalt durch Ernennung zum Gouverneur von Neuspanien 1522 legalisierte. Sie sanktionierte damit zwar die Auflehnung wagelustiger Unterführer gegen ihre Vorgesetzten, aber sie gab auch einem Manne einen weiten und selbständigen Wirkungskreis, der nach seinen bisherigen Leistungen ein volles Anrecht darauf hatte. Der Gründung von Veracruz ließ er die Organisierung anderer Stadtgemeinden unter Übertragung des spani­schen Behörden- und Verwaltungsschemas folgen. Nach außenhin aber zogen die nördlichen Länder seinen Geist an. Und während seine Festsetzung in Mexiko den folgen­reichsten Anstoß zur raschen Okkupation ganz Mittel­amerikas und der Nordküste Südamerikas durch die Spanier gab, sah er selbst seine Hauptziele in nördlicher Richtung am Pazifischen Ozean. Der Weg nach dem wirklichen Indien und dieStraße von Anian", d. h. die angenommene