Elftes Kapitel
Küstenfahrt und Rückkehr
Überschreiten der Wasserscheide bei Jakalskuppe. — Die großartige Weite der Namib öffnet sich. — Pferdedepot Aus und sein Vorsteher Leutnant v. Oelhafen. — Hevdebrecks weise Vorsicht. — Der „große Sand" und der „erste Baum". — Besichtigung der Diamantfelder. — Steilküste mit dem „Bogenfels". — Bewilligung des Etats ohne Verminderung der Truppe. — Leider kommt der Kronprinz nicht! — Harmonischer Abschluß der Reise. — Ein Brief des Obersten von Griesheim. — Hauptplan Windhuks erklärt. — Wunderbare Färbung der Landschaft. — Viel dienstliche Arbeit mit Übungen des Beurlaubtenstandes, Probemobilmachung, Manöver, Schutztruppenjubiläum und Landesausstellung. — Stetes Kommen und Gehen wichtiger Leute. — Aber vollkommene innere Befriedigung. — Erkundung des Manövergeländes. — Jagd. — Überreiches Iahres- programm. — Ausbruch einer schweren Pferdeseuche in Wind- huk. — Panne über Panne. — Juli und August als Manövermonate günstig. — Raum zwischen Schaf- und Elefantenfluß gewählt. — Tagung des Landesrats, Eintreffen der zu Festvorführungen bestimmten Abordnungen. — Schluß der Jubiläumsfeier — Die ersten Flugzeuge über Südwest. — Rückblick auf die Festwochen. — Anerkennende Rede eines Leutnants. — Beinahe ein Zusammenstoß mit dem geliebten Kommandeur. — Der Verfasser in Erwartung „seines ersten Manövers". — Einige Schwierigkeiten. — Sein Pferdebestand. — (Wortlaut seines letzten Briefes, der die Heimat erreichte:) Versuch einer Treibjagd. — Bittere Kälte im Juni, tägliche Heizung. — Sorge um den Oberstleutnant. — Wieder lustiger Krieg mit Berlin.
In Jakalskuppe stieg Range aus und wir fuhren durch eine enge Gebirgspforte über die Wasserscheide. Rechts und links öffnete sich die Landschaft auf die grandiose Weite der Namib. Endlose gelbe Dünenwellen, vom steten Staub des wandernden Sandes in zarten Duft gehüllt, brandeten in breiten Buchten zwischen die Randgebirge hinein. Geradeaus erhob sich, als Insel in das Sandmeer vorgeschoben, ein letzter Gebirgsstock, in dessen Schutz die Weide und mit ihr das Leben noch ein paar Wegstunden weiter nach Westen rückt. Mitten darin, zwischen wüsten Gebirgsklum-