Vorwort
H>er Verfasser der nachfolgenden Aufzeichnungen war in Ra- ^ witsch, Provinz Posen, am 13. Juli 1878 geboren. Vom Königlichen Realgymnasium in Reichenbach (Schlesien), das er von der untersten Vorschulklasse an besucht hatte, unter Befreiung vom mündlichen Examen mit dem Reifezeugnis entlassen, fand er am 17. März 1897 Aufnahme als Fahnenjunker — damals „Avan- tageur"— in das vom Obersten v. Brunn befehligte 2. Niederschle- sische Infanterie-Regiment Nr. 47 „Prinz Ludwig", jetzt „König von Bayern". Am 1. Oktober 1897 als Unteroffizier der Kriegsschule Hersfeld überwiesen, wurde er am 18.Oktober zum Portepeefähnrich ernannt, bestand Anfang Juni des nächstfolgenden Jahres das Offiziersexamen mit dem Prädikat „vorzüglich" und Allerhöchster Belobigung und erhielt am 18. August das Patent als Sekonde- leutnant. Im Sommer 1900 zum 1. Ostasiatischen Infanterie- Regiment als einer der jüngsten Offiziere des Expeditionskorps kommandiert, nahm er teil an der Erstürmung der Peitang- Forts (wofür ihm später der russische Stanislausorden 3. Klasse mit Schwertern verliehen wurde), war vom Januar bis zum März 1901 Palastoffizier des Generalfeldmarschalls Grafen Waldersee und kämpfte am 23. und 24. April mit an der Großen Mauer bei Huolu-Kuschan, wo er das Glück hatte, nach Erkundung und Ersteigung eines gefahrvollen, mit Minen belegten Weges die deutsche Fahne auf der chinesischen Felsenbastion aufzupflanzen, eine Tat, die ihm den Königlich preußischen Kronenorden 4. Klasse mit Schwertern eintrug.
Im September 1901 nach Deutschland zu seinem alten Regimente zurückgekehrt, wurde er vom 1. Oktober 1902 ab zur Schonung seiner durch die Beschwerden des Feldzugs geschädigten Gesundheit als Bezirksadjutant nach Schrimm versetzt, nach Ablauf des dreijährigen Kommandos aber und nach weiterem einjährigem Frontdienst auf drei Jahre, also bis zum 30. September 1909, zur preußischen Kriegsakademie einberufen. Im Verlauf dieser militärischen Studienzeit tat er in den Iahren 1907 und 1908 praktischen Dienst bei dem Schlesischen Feldartillerie-Regiment Nr. 42 in Schweidnitz und bei den Königsulanen in Hannover. Seit dem 17. Dezem-