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Zehntes Kapitel.
Der dreißigjährige Krieg und der Zmmedietätsstreit.
Aer furchtbare Krieg, der das deutsche Reich verwüstete und zertrümmerte, ist an Bremen verhältnismäßig glimpflich vorübergegangen, obwol das bremische Erzstift wiederholt und mehrere Jahre lang einer der Schauplätze des Krieges war. Das Landgebiet freilich hat unter den Greuelthaten der verwilderten Armeen zeitweise schwer gelitten, und mittelbar hat auch die Stadt durch die Störungen, oft durch völlige Lahmlegung ihres Handels, durch Teuerung und Hungersnot, durch zahllose Kontributionen, durch die im Gefolge des Krieges auftretende furchtbare Pestepidemie, eine der schlimmsten die je in unseren Mauern gewütet hat, die Kriegsnöte bitter genug empfinden müssen, aber von Belagerungen, feindlichen Besetzungen und unmittelbaren kriegerischen Schädigungen ist sie doch ganz verschont geblieben.
Wenn man sich fragt, wie dieses Resultat erzielt wurde, so wird die Antwort lauten, in erster Linie durch den Festungsgürtel der Stadt, der trotz mancher Schwächen den ligistischen und kaiserlichen Führern den Angriff nicht ratsam erscheinen ließ, in zweiter Linie aber durch das Schaukelsystem, das der bremische Rat