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Bd. 2 (1898)
Entstehung
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Fünftes Kapitel.

Aas Lnde des sechzehnten Jahrhunderts.

1. Kirche und Schule.

3)er sechsjährige Bürgerzwist war beendet. Buren hatte den Sieg über seine Widersacher behalten und einer gemäßigten Richtung des protestantischen Geistes eine Heimstätte in Bremen geschaffen. Er hat die Zeit, die ihm noch zu wirken vergönnt war, noch fast ein Vierteljahrhundert, dazu benutzt, diesen Geist in der Kirche und Schule Bremens so zu festigen, daß ein Nückfall in die lutherische Orthodoxie unmöglich wurde. Er handelte dabei, mindestens während der ersten Hälfte der Zeit, in der Überzeugung, den im verdischen Vertrage übernommenen Verpflichtungen treu zu bleiben. Er wollte sich nicht von der lutherischen Kirche trennen, er gedachte der augsburgischen Konfession beständig an­zuhangen.

Aber in dem Gezänke der deutschen Theologen, das noch Jahrzehnte anhielt, und dem die bremische Kirche insbesondere ausgesetzt war, erwies es sich doch als unmöglich eine mittlere Linie innezuhalten. Sobald Bürens willensstarke Persönlichkeit dahingegangen war, wurde die bremische Kirche mehr und mehr zum Calvinismus hinübergedrängt, den man ihr schon so oft vor-

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