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Bd. 2 (1898)
Entstehung
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Drittes Kapitel.

Iremen im schnmlkaldischen Aunde.

Der ungünstige Verlanf des augsburger Reichstages hat, wie man weiß, die evangelischen Stände, die bisher über lose Abreden zu gegenseitiger Unterstützung nicht hinausgekommen waren, endlich zu einer festen Gestaltung ihres Bündnisses geführt. Auf den 22. Dezember 1530 wurden alle Fürsten und Städte, die in die christliche Vereinigung bereits aufgenommen worden waren, nach Schmalkalden eingeladen.

Bremen, das den Syndikus Dr. Wyck dahin abordnete, sah sich zum ersten Male in der Lage, an Verhandlungen über die höchsten Angelegenheiten der Nation teilzunehmen, zu denen außer ihm und Magdeburg nur Neichsstände erschienen waren. Aber der geistreiche Vertreter, dessen Name von den Tagen der huma­nistischen Kämpfe her einen guten Klang in Deutschland hatte, gab der bremischen Stimme ein größeres Gewicht, als sie an sich beanspruchen konnte. Als die Frage, ob es erlaubt sei, dem Kaiser Widerstand zu leisten, in der Versammlung zu umfassenden Erörterungen führte, trugen die Ansichten Wycks nicht wenig dazu bei, die Bedenken Luthers, Spalatins und der anderen anwe-