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Neuntes Kapitel.
Wie unsere Plantage entstand.
/ÄAA^orstehend sind in erster Linie unsere Wunder- und Kriegs- fahrten geschildert worden. Wir, mein Mann und ich, sind seitdem friedliche Pflanzer geworden. Wir haben uns in der Fremde eine neue Äeimat gegründet und sie sehr lieb gewonnen. Llnser §>eim Sakkarani liegt im gebirgigen West-Asambara, und von ihm, wie es entstand und wuchs, von den kleinen Leiden, aber auch von den großen Freuden deutscher Kulturpioniere will ich nachstehend erzählen.
Mein Mann hatte als alter, erfahrener Afrikaner alle Vorbereitungen sorgsam erwogen, und wir gingen mit reichlicher Ausrüstung ans Werk. Vielleicht in manchem mit allzu reichlicher. Man verfällt leicht in den Fehler, möglichst viel Wagen, Pflüge, Maschinen usw. gleich aus Europa mit hinüber zu bringen, weil man glaubt, es sei vorteilhafter, sie persönlich auszusuchen, als sie später schriftlich zu bestellen und lange auf sie warten zu müssen. Man vergißt dabei aber, daß man all das Gerät im Anfang schwer unterbringen kann, und man muß dann mit Schmerzen sehen, wie es Wind und Wetter und Ameisen ausgesetzt verdirbt, ehe man es in Gebrauch nehmen kann. Als Kuriosum möchte ich übrigens noch erwähnen, daß die Fracht für die bewegliche Äabe, mit der wir in Dar-es-Salam landeten, von dort nach Tanga, von wo aus wir ins Innere vorrückten, den gleichen Preis kosten sollte, den wir von Äamburg bis Ostafrika bezahlt hatten! Im Interesse der schnelleren Besiedelung der Kolonie wird eine Ermäßigung der enorm hohen Frachtsätze sehr zu wünschen sein.