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Sechstes Kapitel.
Auf Safari. Beendigung des Wahehe- Aufstandes und Quawas Tod.
Am II. November 1897.
chwere Wochen liegen hinter uns, ich war sehr krank — am 18. August traten die ersten Anzeichen einer schweren schmerzhaften Leberentzündung auf, die mich wochenlang ans Bett fesselte. Gott sei Dank, es bildete sich kein Leberabszeß, so daß die gefürchtete Operation nicht nötig wurde. Allein die furchtbaren Schmerzen, die zeitweise kaum durch die vierzehn Tage lang regelmäßig angewandten Morphiumeinspritzungen bewältigt werden konnten, hatten mich sehr mitgenommen. Lind mein armer Mann! Zu allen Sorgen und Lasten des Tageslaufs nun noch der einzige Pfleger seiner schwer kranken Frau! — Als ich wieder mich in Laus und Garten bewegen konnte, war Tom selbst so gründlich herunter, daß er notgedrungen einmal ein paar Tage ausspannen mußte.
Am 11. Oktober gingen wir auf Safari, d. h. wir zogen für drei Tage „auf Sommerfrische" in die Berge. Das waren drei herrliche Tage, in denen kein Schaun, kein Dienst, kein Berichtschreiben unsere Ruhe störte. Ansere Askaris und Träger wurden stets nach dem jeweiligen Lagerplatz vorausgesandt, und wenn Tom und ich dann nach kürzerer oder längerer Wanderung durch die herrliche Landschaft ankamen, fanden wir Zelt und Kochplatz bereits fertig vor. Abends bot dann unser Ruheplatz ein besonders malerisches Bild; wenn sich die abenteuerlichen Gestalten unserer Begleitung um das hellodernde Wachtfeuer
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