Zweites Kapitel.
In Perondo. Gründung der neuen Station
Iringa.
Perondo, 8. Juli 1896.
m 6 V 4 Ahr Aufbruch, zunächst durch Sumpf bis zum Fluß, dann guter trockener Weg, mit Wassergräben an beiden Seiten. Hier machten wir sämtlich erst Einzugs- toilette, auch die Kompagnie, die ihre neuen Uniformen anlegte. Wir Europäer ritten an der Spitze des Zuges, hinter uns die Soldaten zu je drei Mann breit — mehr gestattete der Weg nicht — so bewegte sich die Kolonne durch die schöne Berg- und Waldlandschaft. Schon weit von der Station kamen uns Lerr v. Stocki, Gras Fugger und Dr. Berg entgegen, die auch für eine prächtige Ausschmückung der Station gesorgt hatten; Ehrenpforten waren errichtet, und alles prangte im Schmucke der Fahnen und Girlanden; kaum eine Lütte ohne Palmen und Blumen. Äber der Messe wehten die deutsche Kriegs- und die Handelsflagge; die Unteroffiziere, die Soldaten und die ganze Einwohnerschaft, an 2000 Personen, bildeten Spalier. Es war ein farbenprächtiges, schönes Bild. Zum Willkommens trunk wurde Sekt gereicht, dann ein kurzes Plauderstündchen — und der Dienst machte seine Rechte an unsere Lerren geltend. Zu Mittag folgten wir einer Einladung Lerrn v. Stockis nach der Messe zu einem afrikanischen Festmahle — wenn ich einen europäischen Maßstab anlegen soll, kann ich es nur ein Austern-Diner nennen: also großartig ! Sekt — der letzte — wurde reichlich getrunken, dank seiner
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