Vorwort zur zweiten Auflage.
och ist kein Jahr verflossen, und eine zweite Auflage des Buches wird nötig. Als ich die schlichten Aufzeichnungen zuerst in die Welt sandte, um auch in unserer deutschen Frauenwelt den kolonialen Gedanken zu beleben, hoffte ich kaum, solche Nachsicht zu finden. Allen denen Dank, die den guten Willen für die Tat nehmen.
Jetzt sind es nun schon fast vier Jahre, daß wir als Pflanzer hier leben, und wenngleich auch heftige Stürme und viele Fehlschlage, die ja bei keiner Gründung fehlen, nicht ausblieben, so möchte ich Euch, deutsche Frauen, auch jetzt locken in das Land, wo der .Fimmel blauer strahlt, wo der Wind linder weht, wo Mond und Sterne noch ganz anders leuchten und funkeln als daheim. Glaubt es mir, es liegt ein besonderer Reiz darin, aus Wildnis ein Stück Kultur zu schaffen, aber das gelingt freilich nur und trägt Früchte bei größter, nie versagender Geduld, eiserner Willenskraft und angestrengtester Arbeit.
Auf Grund meines Buches haben sich viele wegen An- siedlung an mich gewandt; ich mußte sie leider immer auf spätere Zeit vertrösten, weil der zunächst noch herrschende Mangel an Berkehrsmöglichkeiten den Absatz unmöglich macht. Jetzt hat sich das Mutterland unsrer erbarmt, es wird uns Eisenbahnen schenken;