Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1907) Südwest-Afrika
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Elftes Kapitel.

Gisenbahnbau und wirtschaftliche Produktion.

Jede Lisenbahnanlage in Südwestafrika versteht sich unter der Voraussetzung, daß sie das Binnenland mit der See, d. h. mit den beiden einzig brauchbaren Gelegenheiten zur Landung an un­serer Rüste, der Reede von Swakopmund und der Lüderitzbucht, ver­binden soll. Wir erinnern uns zunächst an den physikalischen Unter­schied zwischen der Nord- und Südhälfte des Landes, während der Norden im wesentlichen eine zusammenhängende Hochfläche mit unregelmäßig darauf verstreuten Ruppen, Gebirgszügen und ver­einzelten Massiven darstellt, sahen wir den Süden durch einige parallel zueinander von Norden nach Süden verlaufende tiefe und breite Täler in eine Anzahl großer Schollen geliedert, die an den meisten Punkten steil aus den dazwischen liegenden Linsenkungen aufsteigen. Zwischen das Herero- und Namaland schiebt sich m einer Äeihe schwer zugänglicher, untereinander zusammenhängender Ge­birgslandschaften, die Hauptwasserscheide zwischen Norden und Süden ein, und wenn man diese ganze massige und fast durchweg sehr kurzbrüchig gegliederte Hochlands-Anschwellung nicht in einem über­mäßig weit nach Osten ausholenden Bogen umgehen will, so bietet sich als einzig brauchbare Verbindung zwischen einem nördlichen und südlichen Bahnsystem nur der windhuker paß über das Auas- Gebirge dar, durch den die große Straße nach dem Süden von Anfang an ihren Lauf genommen hat.

Dr. Rol, rbach, Deutsche Kolonicilwirtschaft I. 27