Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1907) Südwest-Afrika
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Viertes Ravitel.

U?indhuk und das Bastardland.

Wir haben bereits bei der Besprechung des südlichen Herero­landes das Gebiet auf der Nordseite des Auasgebirges, auf das die breite und tiefe Talsenkung zwischen dem Rhomashochland und dem Gtjihaveragebirge unmittelbar hinführt, im Vorbeigehen kurz berührt. Bevor wir uns der Beschreibung des Namalandes und des Überganggebiets südlich vom Auasgebirge zuwenden, sei aber jenem kleinen, durch seine Lage besonders bedeutsamen Strich dies­seits der Scheidemauer der Auasberge mit der Landeshauptstadt Windhuk noch besonders eine kurze Beschreibung gewidmet. Das Gebiet von Windhuk gehört, historisch und politisch betrachtet, be­reits in den Bereich der Namastämme hinein. Jan Ionker, der letzte Häuptling des einstigen herrschenden Stammes unter den Hottentotten, der Afrikanernation, hatte eine Zeitlang hindurch seinen Sitz in Windhuk, das außer diesem holländischen Namen noch ursprünglich die Namabezeichnung Aikams (heißes Wasser, nach den dort zu Tage tretenden warmen Quellen) führte. Die Ansprüche der Hereros auf dies Grenzgebiet sind immer nur un­sicher gewesen, und der Protest des alten Ramaherero gegen die Festsetzung der Truppe unter Hauptmann von Fran^ois an dem nach Jan ^onkers Tod herrenlos und unbewohnt gewordenen Platz Windhuk war ebensowenig ein Ausfluß wirklicher Besitz­rechte, wie vorher seine Abtretung von halb Südwestafrika als zukünftiges Rronland an den britischen Kommissar palgrave.

Die Wichtigkeit von Windhuk für den Verkehr und die poli­tische Beherrschung des Landes ist durch seine Lage gerade an dem Punkte bedingt, wo von Norden her die Wege auf den paß