Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1907) Südwest-Afrika
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hängsel an den Norden bilden außerdem noch das Okawangotal und der sogenannte (Laxrivizipfel.

Zweites Aavitel.

Das Hereroland.

Der wirtschaftliche Rern des gesamten Nordens von Deutsch- Südafrika ist das Herero-Land. Über das Volk der Hereros und die unter ihm verstreuten andersartigen Volk- und Stammessplitter soll in dieser Arbeit im einzelnen nicht gehandelt werden. Ich wäre nicht in der Lage, hier wesentlich anderes zu bieten, als die Wiedergabe von Gehörtem und Gelesenem; dann aber ist es besser, den Leser selbst gleich auf diese Quellen zu verweisen. Zu einer ethnologisch und historisch fundierten Völkerbeschreibung ge­hört, zumal auf einem so unsicheren Gebiet wie das der südafrika­nischen Völker, ein besonderes Studium und eine besondere fach­liche Vorbildung, die ich nicht zu bieten in der Lage bin. Außer den Schriften verschiedener Missionare, die aber meistens in Linzel- schilderungen sprachlicher, sittengeschichtlicher und ähnlicher Art be­stehen (eine Ausnahme macht die Schrift des früheren Missionars Irle über die Hereros), ist das gründlichste und vorurteilsfreieste Buch das von Dr. Hans Schinz*). In diesem handeln das 7. und 8. Kapitel speziell über die Gvaherero. Ebenso finden sich in den Werken von H. v. Franoois und Schwabe verschiedene Bemerkungen über den Charakter und die Lebensweise des Volkes. Speziell von dem Rechts- und den Wirtschaftsverhältnissen der Herero handelt die sehr gründliche und instruktive Arbeit des Rammergerichtrats Dr. Felix Meyer (Berlin M5) und etwas weniger ausführlich, aber gleichfalls von Wert, die Dissertation von Eduard Dannert: Zum Rechte der Herero (Berlin M6).

*) Deutsch-Südwest-Afrika Forschungsreisen durch die deutschen Schutz­gebiete Groß Nama- und Äereroland u. s. w. 18841887. Oldenburg und Leipzig 1891.