Missionswesen.
Die Märsche zur Erkundung des Matschemba- gebietes brachten mich mehrfach mit Missionsniederlassungen in Berührung, da diese meist an dem Äauptsitz des betreffenden Stammes angelegt werden.
Die Missionstätigkeit hat sich außerordentlich ausgebreitet, seit die Kolonie in unserem Besitz ist. Ursprünglich waren nur englische Missionen im Norden und Süden, französische in Bagamoyo und am Viktoriasee, sowie einige wenige deutsche vorhanden; jetzt sind zahlreiche Missionsgesellschaften tätig, die Niederlassungen in allen Teilen der Kolonie eingerichtet haben.
Die Wirksamkeit der Missionare ist eine segensreiche; soweit mir bekannt, haben in Deutsch-Ostafrika die Missionare den Fehler zu vermeiden gewußt, sich einseitig — wie in anderen Kolonien geschehen — auf den Negerstandpunkt zu stellen, d. h. sich völlig mit den Interessen der Eingeborenen zu identifizieren, ein Verhalten, das auf die Dauer unweigerlich zu Konflikten mit der Regierung führen muß.
Ein Streit darüber, wer am erfolgreichsten wirkt, ist inüßig und zwecklos. Den protestantischen Missionaren wurde früher der Vorwurf gemacht, daß sie das Christen-