Eine Stationsgründung.
Nachdem ich etwa dreiviertel Jahre in Lindi „alte Leute" exerziert und Rekruten ausgebildet hatte, begrüßte ich es freudig, als im Juni 1894 der damalige Gouverneur Exzellenz von Schele in Lindi eintraf und mir eröffnete, daß ich ihn mit einem Beamten und dreißig schwarzen Soldaten (Askaris) nach Kionga, südlich des Grenzflusses Nowuma begleiten sollte, um daselbst eine Station einzurichten und bis auf weiteres zu verwalten.
Im Kiongabezirk hatten sich die Portugiesen widerrechtlich niedergelassen. Die Besitzergreifung unsererseits ging jedoch ohne Zwischenfall von statten, und die ganze Angelegenheit fand dann bald durch Verhandlungen in Europa ihre Erledigung. Der Gouverneur gab mir Anweisungen und Verhaltungsmaßregeln, insbesondere den Portugiesen gegenüber, und verließ dann nach wenigen Tagen Kionga.
Wie schon oben bemerkt, war ich über dieses Kommando hocherfreut, denn das Streben eines Jeden dort draußen ist darauf gerichtet, möglichst bald eine selbständige Stellung zu erhalten, um aus eigener Kraft etwas zu schaffen.
Die Stellung eines Stationschefs ist in der Tat eine