Einleitung.
Der große Weltkrieg, in dem wir uns zur Zeit befinden, wird eine gewaltige Umgestaltung der weltwirtschaftlichen Beziehungen und voraussichtlich auch eine Veränderung des Besitzstandes an Kolonien für die kriegführenden Mächte mit sich bringen.
Dieser Umstand hat den Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft veranlaßt, als Unterlage zur Beurteilung der nach dem Kriege eintretenden Probleme und Besitzverschiebungen eine Darstellung der gegenwärtigen Kolonien der Kulturländer nebst einer knapp gefaßten geschichtlich-statistischen Übersicht für ihre Mitglieder in die Wege zu leiten.
Der Wichtigkeit unseres überseeischen Handels Rechnung tragend, der 1913 den Betrag von 20.868 Milliarden M. erreichte und der in den ersten sechs Monaten des Jahres 1914 noch eine stark steigende Tendenz aufwies, ließ es angezeigt erscheinen, der Statistik der Kolonien eine solche der Einfuhr unserer wuchtigsten Rohprodukte in Deutschland anzufügen, aus der ersichtlich sein soll, auf welche Herkunftsländer sich die Einfuhr verteilt und inwieweit die Kolonien, und besonders unsere eigenen, daran beteiligt sind.
Die statistischen Daten stützen sich möglichst auf amtliches Material, und es ist Bedacht darauf genommen, fremde Maße, Gewichte und Geldsorten zur Herbeiführung einer Vergleichsmöglichkeit einheitlich zu gestalten, indem sie in die entsprechenden deutschen Werte umgewandelt wurden.
Beginnend mit Großbritannien, das den weitaus größten Kolonialbesitz auf weist, wendet sich die Darstellung Indien und Ägypten zu; es folgen die Kolonien Frankreichs, einschließlich Algier, Tunis und Marokko, der Niederlande, Portugals, Spaniens, Belgiens, Italiens, Dänemarks, der Vereinigten Staaten von Amerika sowie endlich Deutschlands.
Eine jeder einzelnen Gruppe Vorgesetzte Einleitung gibt einen geschichtlichen Überblick und allgemeinen Aufschluß über die Verwaltung und administrative Einteilung der Kolonien.