11. Kapitel.
Die Unterwerfung des Südens.
Lage und Entwickelung der nördlichen Stationen. — Major Liebert. — Reise des Generalkonsuls Dr, Michahclles nach Witu. — Einteilung des nördlichen Küstendistrikts. — Stationschefs im Norden. — Vermehrung der Schutztruppe. — Das neue Material erweist sich als minderwertig — Neucinteilung der Schutztruppe. — Einexerzieren der neuen Söldner. — Verhandlungen mit dem Süden. — Rekognoszierungstour Wißmanns auf der „München" nach Kilwa. — Verhandlungen zur Mitwirkung der Marine. — Einschiffung und Einteilung der Truppen sür den Süden. — Einnahme von Kilwa und Lindi. — Friedliche Besetzung von Mikindani. — Stationsgründungen im Süden. — Schlechter Gesundheitszustand der Truppen. — Verhandlungen mit den Eingeborenen. — Uebergabe der südlichen Stationen an die Chefs. — Allgemeine Lage bei der Urlaubsreise Wißmanns nach Deutschland.
Die Unterwerfung der Nebellen im nördlichen Teile unserer Küste und die Gewähr, welche die befestigten Stationen für eine dauernde und völlige Sicherheit der Städte und der Karawanenstraßen boten, erlaubten dem Reichskommissar, jetzt an die Lösung des zweiten Teils seiner Ausgabe zu gehen, an die Unterwerfung des Südens. Bevor der Leser jedoch in den eigentlichen Gang der Ereignisse daselbst eingeführt wird, möge es gestattet sein, noch einmal die Lage im Norden und eine Reihe von Thatsachen zusammenzufassen, welche in diese Zeit, — in die Monate März und April des Jahres 1890, — fallen.
In Tanga hatte sich die europäische Kolonie schnell vergrößert. Außer den Mitgliedern der ostafrikanischen und der Pslanzergesellschast ließen sich einige Deutsche daselbst nieder, die aus privaten Mitteln Unternehmungen ins Leben rufen wollten. Der Missionar Krämer hatte die Gründung einer