10. Kapitel.
Die Stationen und der Dienst auf denselben.
Bedeutung Bagamoyos und der indischen Kaufleute. — Negerbevölkerung.
— Station Bagamoyo. — Posten bei Mtoni. — Sicherung der Karawanen- strcißc durch die Station Mpapua. — Kleinere Posten. — Besetzung der Stationen. — Bauten. — Armierung. — Der Stationsdienst. — Machtbereich der Stationschefs. — Regelung des Karawancnverkchrs. — Viehankäufe.
— Dienst der Truppen auf den Stationen. — Die Rechtsprechung. — Verwendung der Malis und Akidas. — Verwendung mächtiger Häuptlinge im Innern. — Die deutschen Unteroffiziere.
Wir haben schon bei der Entwickelung der Geschichte des Ausstandes der Gründung einzelner Stationen Erwähnung gethan. Um ein richtiges Bild von der außerordentlichen Thätigkeit, welche hierbei seitens aller Angehörigen des Kommissariats entfaltet werden mußte, zu geben, um ferner den Plan Wißmanns zu verstehen, die Küste nicht nur wiederzueroberu, sondern ein für allemal militärisch und handelspolitisch zu sichern, muß auf die einzelnen Stationen an dieser Stelle eingegangen werden. Als wichtigste und erste derselben zählt naturgemäß Bagamoyo. In der Nähe der Kinganimündung in einer fruchtbaren Ebeue Usaramos gelegen, hatte Bagamoyo vor, dem Aufstand bereits die bei weitem höchste Bedeutung unter allen Küstenstädten erlangt. Hier mündet die große Karawanenstraße von Tabora und den Seen über Mpapua. Alljährlich erreichten etwa 80 Tausend Träger in Bagamoyo die Küste und zogen von hier wieder ins Innere hinein, der Stadt das Gepräge eines überaus regen Geschäftsverkehrs und Lebens verleihend.
Die Stadt selbst bestand bereits damals zum großen Teil aus Steinhäusern von mitunter bedeutendem Umfang, außerdem