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Deutsch-Ostafrika : Kriegs- und Friedensbilder / von J. Stentzler
Entstehung
Seite
75
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fanden, waren für längeren Aufenthalt völlig ungeeignet. Nur die Askaris wurden darin untergebracht, während ich selbst im Zelt wohnte.

Kionga ist ein großes Dorf an dem Flusse gleichen Namens. Dieser, mehrere 100 m breit, ist auf beiden Seiten von Mangroven eingefaßt; das südliche Afer steigt zu einem Plateau an, auf welchem das Dorf angelegt ist.

Dem Besucher sällt sofort der große Reichtum an Palmen und vor allem Mangobäumen auf, von denen die letzteren in der Form lebhaft an unsere Linden erinnern und einen angenehmen, schattigen Aufenthalt gewähren. Kionga war früher ein recht bedeutender Handelsplatz ge­wesen, jetzt machte es einen öden und verlassenen Eindruck, da die Portugiesen es zugunsten des südlicher gelegenen Palma absichtlich vernachlässigt hatten.

Ein großer Teil der Bewohner war ausgewandert, die Hütten verlassen und die Wege zum Teil mit Busch­werk völlig verwachsen, so daß nur Fußpfade zwischen den einzelnen Käufern durchführten. Als Beweis für die ursprünglichen Zustände mag dienen, daß ich eines Morgens vor meinem Zelt frische Flußpferdspuren ent­deckte. Äier mußte gründlich aufgeräumt werden.

Zunächst wurde der für den Stationsbau bestimmte Platz von Askaris und angenommenen Arbeitern, die etwa 20 Pfennige Tagelohn erhielten, gereinigt.

Glücklicherweise fand sich unter den Askaris, wie unter den Kiongaleuten je ein Mann, der etwas vom