Borwärts nach Süden.
Am nächstem Morgen marschierte ich trotz der stehenden Bitten Sakwas, noch zu bleiben, unter Trommelschlag über gut angebautes Land nach Süden weiter, um mein Lager an diesem Tage in der englischen Station Kwa Sundu zu beziehen. Hier mußte ich endgültige Aufklärung über die Verhältnisse des Westens empfangen und demgemäß mich dann entscheiden, ob ich den Durchmarsch durch Uganda wagen könne, oder ob es geboten sei, mit Umgehung dieses Landes direkt auf Unjoro vorzustoßen.
IX.
Vorstoß aus Unjoro und Abschtvrnkung nach Uganda zur Unterstützung der christlichen Partei.
Denn mit Göttern Soll sich nicht messen Irgend ein Mensq.
(Goethe.)
Wir Waren in der englischen Station sehr schnell häuslich eingerichtet. Der junge Sultan empfing uns mit einem Ehrengeschenk von drei Schlachtochsen, denen freilich die naive Bitte angefügt war: Wir hätten die Mangati in der Nähe von Kwa Sakwa geschlagen, er bitte, daß wir nun morgen die Mangati in der Nähe von Kwa Sundu schlügen. Es kamen außerdem die Häuptlinge der Massais in Kawi- rondo mit Ehrengeschenken und der Bitte, mit mir in ein Vertragsverhältnis und freundschaftliche Beziehungen treten zu dürfen. Sie alle seien bereit, mich als ihren Herrn und Häuptling anzuerkennen. Ich vertröstete sie sämtlich aus meine Rückkehr von der Äquatorial- provinz. Sobald ich meinen deutschen Bruder daselbst erreicht habe, wolle ich mit größerer Macht zurückkehren, und wir wollten dann eingehende Beratungen über ihr Verhältnis zu meinem Stamme abhalten.
Aus den von Ali Somal mir vorgelegten schriftlichen Mitteilungen erfuhr ich zunächst folgende authentische Nachrichten über die Verhältnisse in Uganda aus einem Schreiben Mr. Mackays aus Usumbiro vom 26. August 1889 an Emin Pascha, welches augenschein-
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