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Die deutsche Emin Pascha-Expedition / von Carl Peters
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In Njemps.

folgte ein freundlichesJambo Sana". Die Hände wurden bespieu und geschüttelt.

Bald setzte sich ein Trupp der Eingebogen an die Spitze der Kolonne, uns um Njemps im Bogen im Osten herumführend. Wir überschreiten den Guaso Tigerisch und befinden uns im Schatten kühler Mimosenbäume an der nördlichen Umwallung des Ortes, auf dem alten Lagerplatz der durchziehenden Karawanen, wo seinerzeit auch Thomson und Dr. Fischer gewohnt haben. Schnell sind die Lasten geordnet, die Zelte aufgeschlagen, und alsbald haben wir das süße Gefühl des behaglichen Ausruhens bei einem uns befreundeten Stamme.

Die Strapazen und Gefahren unter den Massais vom Leikipia- plateau beginnen, wie Gewitterwolken, nachdem ein Unwetter sich ausgetobt hat, auch am Horizont unseres Bewußtseins sich allmählich herabzusenden.

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VIII.

Vom Baringo zum Viktoria Nyanfa-Gebiet.

In die Traum- und Zaubersphäre Sind wir, scheint es, eingegangen.

(Goethe.)

Njemps liegt eine Meile südlich vom Varingosoe entfernt. Leider kann ich in dieThomfon schen Preishymnen über diesen Ort und seine Bewohner nicht mit einstimmen. Ihn entzückte die Sicherheit des Lebens, welche er hier genoß, und das mag seinen Geist bestochen haben. Wir hatten uns unsere Sicherheit bis dahin erkämpft und Tribut hatten wir auch vorher nirgends bezahlt, so daß diese beiden Gesichtspunkte für unser Wohlbehagen nicht allzusehr ins Gewicht fielen. Was aber die wichtige Frage von Leibes Nahrung und Not­durft anbetrifft, so gelang es uns nur durch den Umstand, daß wir Essen mit Essen bezahlen konnten, Getreide, Honig und Fische von den Massais zu erhalten. Sie litten selbst Hunger und hätten gegen Zeugstoffe oder gar Schmuckgegenstände sich kaum bereit erklärt, Nah­rung abzulassen. Mer ich zahlte mit Ziegen und Schafen, und so gelang es, eine entsprechende Menge einer kleinen rötlichen Hirseart,

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