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Deutschland im Stillen Ozean : Samoa, Karolinen, Marshall-Inseln, Marianen, Kaiser-Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel und Samoa-Inseln / Georg Wegener
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Entdeckung und Verteilung der Salomo-Inseln.

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VIII.

Die äeutlckLii Zcilomo - Inseln.

Im Jahre 1568 traf der Spanier Mendana im Osten von Neu-Guinea eine hohe, dichtbewaldete Küste, die er ursprünglich für eilt' Festland hielt, die sich aber später als eine Insel, das heutige Eiland Jsabel, herausstellte. Die Spanier glaubten Spuren von Goldvorkommen zu erkennen und so erklärten sie nun frischweg, hier habe das Ophir König Salomos gelegen. Daraufhin benannten sie diese und die Nachbar­inseln kühnlich mit dem Namen des großen Königs von Jerusalem. Die Gruppe konnte später aber trotz mehrfacher Bemühungen nicht wieder gefunden werden; sie geriet in Vergessenheit und wurde erst von Bougainville 1768 von neuem entdeckt, dessen Name dann an der größten dieser Inseln verewigt worden ist. Noch heute jedoch sind die Eilande, abgesehen von ihrer Lage auf den Karten, so gut wie ganz unerforscht, das un­bekannteste Land der Südsee.

Bis vor kurzem besaß Deutschland die drei größten Inseln des Archipels: Bou­gainville, Choiseul und Jsabel. Bei dem Samoa-Abkommen vom Jahre 1900 sind aber die beiden letzten Inseln dem britischen Besitz zuerteilt worden. Die Grenze des deutschen Schutzgebietes läuft heute im Osten der Insel Bougainville durch die Bongainville-Straße hindurch nach Nordwesten bis in die Nähe der Tasman-Jnseln. Dann zieht sie in genau westöstlicher Richtung zwischen dieser und der Gruppe der Lord-Howe-Jnseln hindurch und wendet sich durch den inselfreien Ozean zu den Marshall-Jnseln. Somit gehört heute zu dem deutschen Besitz nur noch Bougainville mit einigen kleinen Nachbarinseln, von denen die an ihrer Nordwestecke gelegene Insel Buka die größte ist.

Über den Ausbau von Bougainville, dessen Flächenraum auf 10 000 gkm geschätzt

Abb. 135. Eingeborene der Lord-Howe-Jnseln. (Zu Seite 1-14.)