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Die Stimme Deutsch-Ostafrikas : die Engländer im Urteil unserer ostafrikanischen Neger / von Hans Poeschel. Mit Geleitwort von Schnee und von Lettow-Vorbeck
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des Vertrauens zu den Deutschen, deren Zeugen so viele Engländer mit Staunen und Mißbehagen gewesen sind. Schon manches Beispiel wurde berichtet. Nur wenige seien hinzugefügt, die sich in aller Öffentlichkeit vor den Augen des scheelsehenden Feindes abgespielt haben.

AIs die ersten kriegsgefangenen Deutschen nach Dares- salam kamen, wurde ihnen anfangs gestattet, das Gefange­nenlager zu verlassen und Besuche in der Stadt zu machen. Bei ihren Gängen durch die Straßen wurden sie aber von den Eingeborenen mit solchem Jubel und solcher Begeiste­rung begrüßt, daß die Ausgeherlaubnis schon am folgenden Tage zurückgezogen wurde. Die unerwartete Offenbarung der wahren Volksstimmung paßte den Engländern ganz und gar nicht in ihr Konzept.

Je näher der Abschied herankam, um so herzlicher äußerte sich die Anhänglichkeit und die bange Sorge, ob es ein Abschied auf immer sein werde. Als nach dem Abbruch der Feindseligkeiten, im Dezember 1918, die Schutztruppe mit der Bahn vom Tanganjikasee quer durch ganz Ostafrika nach Daressalam befördert wurde, hatten die Deutschen, so streng sie auch bewacht wurden, doch Gelegenheit genug, einen Einblick in die Stimmung bei der schwarzen Bevölke­rung jener Landschaften zu bekommen, überall auf der 1100 Kilometer langen Fahrt war zu beobachten, wie wenig die Eingeborenen mit der schon mehr als zwei Jahre dort ein­gerichteten englischen Verwaltung zufrieden waren. Alle Schwarzen, die darüber befragt wurden, äußerten sich in diesem Sinne und wünschten die Rückkehr der Deutschen.

Nicht anders war der Eindruck in Daressalam, wo die Schutztruppenangehörigen mehrere Wochen bis zu ihrer Ab­beförderung nach Deutschland verbrachten. Von alt und jung bekamen zu hören:Kommt nur um Gottes willen wieder! Wie soll's uns ohne euch hier gehn? Seht ihr nicht, wie die Engländer unser schönes Land, unser Daressalam verschmutzt und verwüstet haben? Wir wollen deutsch bleiben, und ihr 'dürft uns hier nicht allein lassen unter der fremden, schlech­ten Herrschaft!"

Unvergeßlich wird jedem, der's miterlebt h>at, das Weih-