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Die Stimme Deutsch-Ostafrikas : die Engländer im Urteil unserer ostafrikanischen Neger / von Hans Poeschel. Mit Geleitwort von Schnee und von Lettow-Vorbeck
Entstehung
Seite
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Wer ist der Held?

Man hat die Neger oft mit Kindern verglichen. Manches ist daran richtig, manches wohl auch schief. Zutreffend ist nach meiner Erfahrung, daß den meisten Negern gleich den Kin­dern ein unbestechliches Gefühl für Recht und Unrecht inne- wohnt und ein naiver Sinn für das Große, Männliche, Hel­denhafte. Sie blicken gern gläubig zu dem Starken auf, der seine Macht nicht mißbraucht: und mit ihrem Helden gehn sie durch dick und dünn. Jeder vielgereiste Beamte und Forscher, jeder Schutztruppenoffizier wird schon aus friedlichen Ver­hältnissen heraus die Erfahrung bestätigen, daß ein Weißer sich um so sicherer auf seine Schwarzen verlassen kann, je mehr er persönlichboäuri" ist, ein schwer übersetzbares Wort, das etwa jene Eigenschaften umschließt, die in der römischen virtns enthalten sind: körperliche Kraft und Zähigkeit, Wil­lenskraft, Unerschrockenheit in der Gefahr, persönliches Sich- einsetzen, kurzum Männlichkeit. Diese Eigenschaften waren es, die einst die ersten Wissmanntruppen, zum Teil frühere eng­lische Söldner, so für ihre deutschen Führer begeistert haben, und ich glaube, diesen Eigenschaften nicht zuletzt danken wir auch die treue Gefolgschaft unserer Neger in diesem Kriege.

Man glaube nicht, die Schwarzen hätten kein Gefühl für das Gewaltige gehabt, das in dem Widerstände der Deutschen gegen die ungeheure britisch-indisch-burisch-belgifch-portugie- sische Übermacht lag. Die einzige Schlacht bei Tanga Anfang November 1914, in der Lettow-Vorbeck mit 900 Gewehren wie das Donnerwetter über 8000 weiße, braune und schwarze Eng­länder herfiel, sie vernichtend schlug und mit Verlust von rund 3000 Mann auf ihre Schiffe zurückwarf, hat bei Millionen