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Die Stimme Deutsch-Ostafrikas : die Engländer im Urteil unserer ostafrikanischen Neger / von Hans Poeschel. Mit Geleitwort von Schnee und von Lettow-Vorbeck
Entstehung
Seite
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Schwarze Kameraden

Die unerschütterliche Treue der deutschen Askaris zur deutschen Sache war eine der größten Überraschungen in diesem Feldzug." So bekennt das mehrfach erwähnte eng­lische Weißbuch. Gewiß, kein Wort des Lobes ist zu hoch für die braven schwarzen Gesellen im Khakirock, mit dem Tarbusch auf dem Wollschädel, die Seite an Seite mit ihren deutschen Führern das Schwerste, was von Menschen gefordert werden kann, freudig geleistet und gelitten haben. Sie haben die Geschichte der Menschheit um ein ergreifendes Beispiel echter Mannentreue bereichert. Wo immer auf Erden noch Sinn für die höchsten Mannestugenden lebt, bei Freund und Feind, senken sich die Degen grüßend vor unseren schwarzen Kameraden.

Aber da das Wunder nun einmal nicht zu leugnen ist, sollte man es zu begreifen suchen. Unsere Gegner hätten nicht so aus den Wolken zu fallen brauchen, wenn sre sich die Mühe genommen hätten, uns schon im Frieden mit objektivem Blick bei unserm kolonialen Erziehüngswerke zu beobachten. Der Krieg erntet nur, was der Friede gesät hat. Kein deutscher Schutztruppenoffizier hat vor dem Kriege auch nur einen Augenblick gezweifelt, daß unsere schwarze Truppe, was Zu­verlässigkeit und inneren Halt betrifft, unter den richtigen Führern den allerschwersten Anforderungen gewachsen sein würde, wenn auch natürlich niemand an einen Krieg gegen auswärtige Gegner mit modernsten Massenheeren geglaubt hatte. Zum Kuckuck, wäre logisches Denken nicht eine so spär-

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