9. Kapitel.
Deutschtum und deutsche Arbeit in Südafrika.
Es gibt keinen Abschnitt in der Geschichte der weißen Befiedelung Südafrikas, in dem das deutsche Volk keine Rolle gespielt hätte. In wie hohem Grade es am Aufbau des Burenvolkes beteiligt ist, ist uns während des Burenkrieges zu stärkerem Bewußtsein gekommen. Die Geschlechtsregister der Buren, die Christofsel Coetzee de Villiers in einer Lebensarbeit nach den Kirchenbüchern der Kapkolonie bis etwa zum Ende des 18. Jahrhunderts geführt hat, ermöglichen es, den Anteil der einzelnen Nationalitäten, die zum Volke der Buren verschmolzen sind, ziemlich genau festzustellen; danach kommt Colen- brander zu dem Ergebnis, daß die Holländer mit 50,4 o/g die Deutschen mit 27 °/g, die französischen Hugenotten mit 17,25 o/o hieran beteiligt sind. Sowohl die Hugenotten wie die Deutschen erlitten das Schicksal, vollständig ent- nationalisiert zu werden. Es nimmt bei den Deutschen wenig wunder, denn vielfach brachten die deutschen Stammväter vielleicht schon bei ihrer Ankunft in Südafrika kaum mehr die deutsche Umgangssprache mit. Es waren zumeist Soldaten der Holländisch-ostindischen Kompagnie, Matrosen, mitunter wohl auch Schiffbrüchige in