Hemmungen.
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auch vom Standpunkt des Transvaalschen Staates aus Unverständige war dabei, daß die Mehrbelastung, die der Goldindustrie durch das Dynamitmonopol erwuchs, nur zu einem Teil dem Staate zugute kam, zum anderen in die Taschen der Konzessionäre stoß. Zudem öffnete natürlich diese Konzessionswirtschaft der Korruption Tür und Tor, und die Leute, die die Hände am tiefsten in die Taschen der Transvaalschen Republik gesteckt hatten, waren dann schließlich die letzten, die für ihren Fortbestand irgendwelche Opfer gebracht hätten. Durchaus berechtigt war hingegen die Schutzzollpolitik für landwirtschaftliche Produkte; trotzdem hatte die Regierung bereits im Jahre 1897 fast alle Lebensmittelzölle aufgehoben. Desgleichen waren sicherlich die hohen Eisenbahntarife kein solches Hemmnis für die Goldindustrie, daß sie sich hierbei nicht mit kleineren Konzessionen hätte begnügen können. Mehr als irgendwo haben aber gerade in der Arbeiterfrage die Ereignisse nach dem Kriege gelehrt, wie weitblickend die Krügersche Politik in dieser Beziehung war. Lind dies war allerdings ein Punkt, in dem Krüger sicherlich nicht nachgegeben hätte, für die Einfuhr von Chinesen wäre er niemals zu haben gewesen. Aber die verständige und sachgemäße Behandlung der Eingeborenen durch die Burenregierung hätte der Goldindustrie mit Sicherheit eine stetig wachsende Anzahl von schwarzen Arbeitskräften zugeführt, sie würde ohne den Krieg in dieser Beziehung heute wahrscheinlich in günstigerer Lage sein, als es trotz der Chineseneinfuhr gegenwärtig der Fall ist. Dem weißen Arbeiter gegenüber war die Krügersche Politik zweifellos im hohen Grade wohlwollend, mag schließlich auch deren Triebfeder letzten Endes nicht die Sorge für den Arbeiter und den Handwerker gewesen sein, der aus England oder