Die „Main-Neef-Serie".
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dingungen der transvaalschen Goldindustrie einerseits, persönliche Einflüsse andererseits auf den Gang der Ereignisse gehabt haben; wenn ich mich so ausdrücken darf, man weiß das Vermeidliche vom Unvermeidlichen nicht recht zu unterscheiden. Ich will versuchen, es anschaulich zu machen.
Das Charakteristische und Einzigartige des Goldvorkommens am Rand ist die außerordentliche Regelmäßigkeit und weite Ausdehnung der Quarzkonglomeratgänge, die das Gold in feiner Verteilung enthalten. Man stelle sich ein sanft abfallendes Lochplateau vor, das eine Reihe von übereinanderliegender Konglomeratplatten — die 'Main-Neef-Serie' — enthält, die unter einem Winkel von 60° zutage treten. In größerer Tiefe wird die Neigung zur Erdoberfläche geringer. Am ' Randöstlich und westlich von Johannesburg, ist diese Formation in einer Ausdehnung von etwa 100 Kilometern nachgewiesen. Aber sie tritt im Osten wieder in Heidelberg, im Westen in Klerksdorp auf und man vermutet, daß sie auch dazwischen bei Potschefstroom unter den darüberlagernden jüngeren Formationen zu finden sein werde. Die gegenwärtig am meisten anerkannte Theorie ist die, daß wir es mit Ablagerungen in einem Meeresbecken der Vorzeit zu tun haben, in dem sich in bestimmten Schichten Goldsalze niedergeschlagen haben. Die größte Tiefe, bis zu denen sich das Neef erstreckt, ist bisher noch nicht erforscht; auf dem 'Turf Club'-Besitztum wurde es bei 1477 Metern erkreuzt. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß es sich in beträchtliche Tiefen weiter fortsetzt. Natürlich entsprechen die Verhältnisse nicht ganz dieser schematischen Darstellung; das Neef wechselt in bezug auf seine Dicke und seinen Goldgehalt, es kommen Ver-
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